physischer - geistiger Raum
Das wesentlich Existentielle ist Raum. Wir Menschen nehmen mit unserem Körper Raum ein, bewegen uns im Raum und erdenken uns Räume.
Das menschliche Leben vollzieht sich im Spannungsfeld dieser Raumbereiche. Zwischen den beiden Hauptbereichen des physische und geistigen Raumes muss jeder einzelne seine Position und ein Gleichgewicht finden.
Der physische Bereich ist gekennzeichnet durch die Bedingungen der physikalischen Gesetze der dreidimensionalen Realität, die die Notwendigkeiten des menschlichen Körpers und seiner Umgebung ausmachen. Der geistige Bereich beinhaltet die fast grenzenlose Vorstellungsmöglichkeiten der Gedanken, der menschlichen Träume, Wünsche, Utopien.
Wer zu sehr im physischen Bereich lebt, verharrt in einem animalischen Zustand, wer zu sehr im geistigen Bereich lebt, „vergisst“ seinen Körper und seine irdische Realität, er wird wahnsinnig. Nur in einem spannungsvollen Ausgleich ist erfülltes menschliches Leben möglich.
Räume - der Moment des Überganges
In der materiellen Realität beruht alles auf Gegensätzlichkeit, auf Dualität.
Die Dinge sind dadurch definiert, daß sie ausschließen andere zu sein.
An einem Ort kann nur ein Ding sein.
Relationen, Spannungsgefüge bedingen die Existenz.
Meine Suche gilt dem Zustand, in dem das eine das andere ist.
In diesem kurzen Moment des Überganges heben sich die Gegensätze auf.
Die äußerste Spannung ist gleichzeitig die äußerste Ruhe.
Materielle und geistige Räume durchdringen sich.
Dies versuche ich sichtbar zu machen mittels dreidimensionalen Objekten, die mehr dem physikalischen Bereich, und Malerei, die mehr dem geistigen Bereich zugeordnet ist.
In Installationen und bei Aktionen werden diese Bereiche in komplexe Bezüge gebracht.
Knotenpunkte im Spannungsgitter
der Raum dazwischen
die Leere dazwischen
die Spannung, die dies erzeugt
die Spannung, die es zusammenhält
im atomaren und subatomarem Bereich
in den Galaxien
im lebenden Körper
in den menschlichen Beziehungen
wir – die Knotenpunkte im Spannungsgitter