"am Ort - zur Zeit", Performance, 2007, Holzbrett, Tusche a.L., Videodokumentation
Ich lasse ein Brett fallen. Das Brett folgt der Erdanziehung, es fällt senkrecht nach unten. Mit einer waagerechten Kreisbewegung meines Armes versuche ich dieses fallende Objekt mit der Hand zu treffen. Die Senkrechte, die Waagerechte und der Kreis kommen in einem Punkt zusammen oder werden in einen Punkt integriert.
Auch Raum und Zeit werden zu einer Einheit: der Weg des fallenden Brettes, der Weg meines sich drehenden Körpers und die gleichzeitig verstreichende Zeit vom Loslassen des Brettes bis zum Durchschlagen.
Bei der Aktion ist auch meine völlige geistige Konzentration notwendig um den Schnittpunkt der beiden schnellen Bewegungen zu finden.
Die Senkrechte und die Waagerechte bilden das Kreuz, das christliche Zeichen. Dies steht für die westliche Welt. Die Kreisbewegung finde ich beim Ying-Yang Zeichen, einem Symbol für das östliche Denken. Diese Struktursysteme, diese menschlichen Systeme, sehe ich hier vereint.
Die Senkrechte, die Waagerechte und den Kreis überführe ich dann auch ins Bild. Die Tuschelinien beinhalten meine körperliche Reichweite und zeigen sowohl die Grenze wie das Grenzenlose.